Wie ein maßgeschneidertes Brautkleid entsteht

 

Wie ein maßgeschneidertes Brautkleid entsteht

 

Hast du dich schon mal gefragt, wie ein maßgeschneidertes Brautkleid entsteht?

Jedes maßgeschneiderte Brautkleid hat seine ganz eigene Entstehungsgeschichte. Bei einem dieser Brautkleider nehme ich dich heute mit hinter die Kulissen und zeige dir, wie es entstanden ist.

Es ist ein ganz besonderes Brautkleid für mich, da Eve, die Braut eine sehr gute Freundin von mir ist.

 

Die Planung des Brautkleids

 

Alles beginnt also mit der Planung. Da wir befreundet sind, ist diese nicht, wie normal üblich bei einem Gespräch im Atelier erfolgt, sondern wir haben immer wieder über das Kleid gesprochen und sind so nach und nach darauf gekommen, welchen Stil es haben soll.

Da Eve eine sehr begabte Zeichnerin ist und auch sonst sehr kreativ hat sie eine erste Skizze ihres Traumkleids angefertigt.

Diese war nun die Grundlage für die endgültige Besprechung.

Nun haben wir uns zusammengesetzt und alle Details des Kleides festgeklopft und die Stoffe ausgewählt. Eve hat sich dann für einen wunderschönen Macrame als Zwischenlage entschieden und gegen das Muster, dass sie auf das Rockteil gezeichnet hatte.

 

Die Lagen des Brautkleides anpassen

 

Nun konnte die Arbeit an dem Kleid beginnen.

Dazu habe ich zu erst einen Schnitt nach ihren Maßen erstellt und das Futter zugeschnitten. Die Schnürung habe ich vorerst ignoriert, so konnte ich bei den Anproben das Kleid einfach hinten zusammen stecken. Die Träger, die später aus nur einer Lage hauchzarten Tülls bestehen sollen, habe ich für die Anprobe erst mal aus dem Taft zugeschnitten. Nicht hübsch, aber praktisch.

Bei der ersten Anprobe habe ich nun das Kleid abgesteckt, also genau auf ihre Figur angepasst.

Die neu entstanden Zuschnitte dienten mir nun also Schnittmuster für die weiteren Stofflagen. Diese habe ich nun zugeschnitten, zusammengenäht und mit Stäbchen verstärkt. Für eine weitere Anprobe habe ich sie erst mal zusammengesteckt.

Da zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, wie breit der Reifrock werden soll, habe ich viel Länge zugegeben, damit alle Möglichkeiten offen bleiben.

Jetzt ist die Entscheidung gefallen und ich konnte die Länge endgültig anpassen.

   

Bei Anproben von Corsagenkleidern stecke ich immer provisorische Träger aus Baumwollband fest. So kann das Kleid bei der Anprobe nicht verrutschen. Jetzt legen wir auch die endgültige Form der Tüll“träger“ fest und ich passe diese genau an.

Ein Haufen Kleid direkt nach dem Ausziehen. Molly überwacht die Anprobe, damit ich auch alles richtig mache. Sie hat von Anfang an gelernt, dass sie Abstand von den Kleidern halten muss. Bei Eve ist ihr das allerdings sehr schwer gefallen.

So hab ich das Kleid Zwischendurch sicher aufbewahrt. Aufhängen konnte ich es ja noch nicht.

Nun galt es, alle Stofflagen auf die richtige Länge zu bringen. Bei dem Tüll habe ich das, auf dem Boden liegend, an der Schneiderpuppe gemacht. Ich hab mich dabei eher gefühlt, wie ein Friseur. Den Macrame habe ich später noch an den Blättern entlang ausgeschnitten.

Irgendwie sah das Kleid aus dieser Perspektive sehr beeindruckend aus:

Nachdem alle Lagen sauber abgeschnitten bzw. versäumt waren, habe ich sie nun endgültig zusammengenäht. Jetzt ist das Kleid mit der Spitze vereint. Als ich das Foto gemacht habe, habe ich noch gar nicht daran gedacht, es irgendwann einmal zu veröffentlichen. Ich fand es einfach so hübsch so, hätte man auch so fertig machen können, wäre dann aber ein ganz anderes Kleid geworden.

Brautkleid Zwischenschritt

 

Die Verzierung am Oberteil des Brautkleids entsteht

 

Jetzt war endlich der schönste Teil der Arbeit an dem Kleid an der Reihe. Das Herzstück sozusagen, nämlich die Spitze auf der obersten Lage.

Nachdem ich etliche Einzelelemente aus dem Macrame geschnitten hatte, habe ich sie probeweise in verschiedenen Varianten probehalber zusammengefügt.

 

Brautkleid dekoration gestalten
Brautkleid Verzierung gestalten
Brautkleid Verzierung gestalten
Brautkleid Verzierung gestalten
Brautkleid Verzierung gestalten
Brautkleid Verzierung gestalten

Dann habe ich Fotos gemacht und sie an Eve geschickt und nach einigem Hin und Her ist es dann diese Variante geworden:

Jetzt konnte ich die Elemente auf die oberste Lage stecken. Die Schwierigkeit dabei war, dass die Nadeln nicht heraus flutschen, auch wenn ich dann daran nähen würde. Viel hilft viel, und so habe ich das ganz mit ganz vielen Nadeln festgesteckt (also viel mehr als auf dem Foto), damit es halten möge. Das hat dann auch weitgehend geklappt. Ich liebe es, solche Arbeiten auf dem Balkon zu machen. In solchen Fällen stecke ich den unteren Teil des Kleides dann immer in eine Kleiderhülle, damit es nicht mit dem Boden draußen in Berührung kommt.

 

Jetzt kam der gemütliche Teil an die Reihe. Zuerst die Spitzenelemente von Hand annähen. Jedes kleine Blättchen soll gut auf dem Stoff fixiert sein.

Nun war es an der Zeit für den letzten besonderen Schliff und ich habe noch die grünen Rocailles aufgenäht. 

    

 

Die Lagen werden zu einem Brautkleid vereint

Nachdem alles fertig bestickt war, kommt nun die oberste Lage mit den bestehenden zusammen.

Nun kam die Schnürung an die Reihe, erst die Schlaufen aufnähen und eine Unterlegung für die Schnürung nähen und einnähen. Der letzte Schritt war, die oberen Lagen mit dem Futter (an das ich schon die hauchzarten Träger genäht hatte) zu vereinen und damit auch endlich die Oberkante hübsch zu machen. 

 Und dann war es fertig, eines meiner aufwändigsten Brautkleider! 🙂

Hast du Fragen zur Entstehung meiner Brautkleider? Schreib es mir gerne in die Kommentare oder schicke mir eine Anfrage für Dein individuelles Brautkleid.